Hochsommerliches Muszieren am Ohm

von Isabel Simon

Präziser Einklang gepaart mit einer gehörigen Portion Spielfreude – so eröffnete die Violinklasse von Regina Klatte nach  langer Corona-bedingter Pause das „Sommerliche Musizieren am Ohm“. Mit beeindruckend gut abgestimmter Bogenführung boten Violinisten aus den Jahrgangsstufen 5- 11 gemeinsam das irische Traditional That Wind shakes that Barley dar.

Die jungen Geigentalente Polina, Pia und Luisa, alle erst in der Jahrgangsstufe 5, unterrichtet von Herrn Schulika, leiteten beachtlich intonationsgenau den Reigen der solistischen Darbietungen ein. Thomas Burucker  begleitete die jungen Musici mit großem Einfühlungsvermögen.

Ihnen folgte Leshan Bai am Klavier, dessen Vortrag bemerkenswerte Virtuosität mit intensiver Ausdrucksstärke eindrucksvoll verband. Mit Werken der britischen Komponisten Kathy und David Blackwell überzeugten Cenk Aydin (Listen to the Rhythm)  und Emma Frech (passend zum Wetter: Heat Haze). Auf der Insel beheimatet ist auch das Traditional Scarborough Fair, das Ajla Memic, um Perfektion bemüht, zu Gehör brachte. Begleitet wurde sie hierbei von Zümra Köker, die ihre Rolle als Begleiterin souverän meisterte.

Emotionsgeladen wurde es dann beim Halleluja von L. Cohen, bei dem Siddhi Mogghe und Lisa Eckl die getragene Melodie würdig und hingabevoll gestalteten. Ihnen folgte als nächste Interpretin Maria Stawikowska, der es gelang  Auld Long Syne,  eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum, durch die souveräne Ruhe ihres Spiel in besonderer zum Leben zu erwecken. Die getragene Stimmung setzten die Geschwister Hanna und Noah Pattery fort, die für uns an diesem Abend mit ihrem einfühlsamen Spiel das Licht des Friedens entzündeten.

In die Tiefe ging dann Felix Rümmelein, der Kontrast mit dem Kontrabass und seiner stilechten Interpretation verschiedener Tänze aus dem Barock bot. Yasmin Ridaoui  legte auf der Violine mit  rhythmisch exakten und stilgerecht interpretierten barocken Hits nach. Es folgte ihr Hanna Pattery, die einen Deutschen Tanz von L. v. Beethoven bravourös den Tasten entlockte.

Aus dem Küchler Violinkonzert interpretierten zwei Schüler, die beide in diesem Jahr erst mit dem Geigenunterricht bei Frau Klatte begonnen haben: Diego Stadali gestaltete den langsamen 2. Satz einfühlsam und ausdrucksstark. Eine Entdeckung des Abends war sicherlich Rebekka Kornnagel, die ihre enormen Fortschritte im musikalisch fließenden und intonationssauberen Spiel den 3. Satz des Concertino D-Dur präsentiere.

Mit Witz und Freude und forschem Ton zelebrierten im Anschluss Leopold Steinbauer und Diego Stadali den Entertainer von Scott Joplin vierhändig. Auch der später folgenden Arabeske, an gleich zwei Klavieren, konnte man hören, dass die beiden, die seit der 5. Klasse gemeinsam bei Frau Klatte Instrumental-Unterricht haben, im musikalischen Zusammenspiel sehr gut harmonieren. Dazu passten die sich anschließenden gut abgestimmten Duos von Mazas , die Maximilian Hausen zusammen mit Regina Klatte zum Vortag brachte.

Die Ohm-Familie musiziert: Diesem Gedanken wurde die Familie Burucker in besonderem Maße gerecht, denn auf der Bühne  waren sie gleich zu dritt vertreten: Anton, Anna (unterrichtet von Frau Schulika) mit ihrem Vater Thomas. Technisch auf hohem Niveau und mit viel Ausdruck beeindruckten sie das Publikum mit dem 1. Satz aus Vivaldis Konzert für zwei Violinen in a-moll

Ihnen folgte Zümra Köker mit dem gefühlvoll interpretierten Blood Walz und das Geschwisterpaar Maelis und Erwan Andreo, das sich an Gesang mit Begleitung wagte. Amelie Schmidt beendete den abwechslungsreichen Vortragsabend mit einer zu Herzen gehenden Interpretation von There’s a Place for Us von L. Bernstein.

Das Publikum bedankte sich mit viel Applaus für einen gelungenen und abwechslungsreichen musikalischen Abend mit so viel Energie und ansteckender Spielfreude.