Drei Mitarbeiter des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung haben der Klasse 9c am Ohm-Gymnasium ihre Tätigkeit nahegebracht.
von Dr. Kerstin Fehn für die Klasse 9c
Der Vermessungsdirektor Dipl. Ing. Henning Wagner erklärte in einem Vortrag die Struktur des Amts und seine Aufgaben. Es ist für eine Fläche von 641 km² der kreisfreien Stadt Erlangen und des Landkreises Erlangen-Höchstadt zuständig und beschäftigt 17 Innendienstmitarbeiter und 16 Außendienstmitarbeiter. Das Liegenschaftskataster umfasst 140000 Flurstücke und 125000 Gebäude, 2 Millionen Punkte, die auf beeindruckende Zentimeter genau vermessen werden. Damit ist auch die Schülerfrage beantwortet, warum neben GPS noch das Tachymeter zum Einsatz kommt: Wegen der Abdeckung z. B. durch Bäume oder der nicht genau bestimmbaren Lichtlaufzeit in verschiedenen Luftschichten reicht das GPS allein für diese Genauigkeit nicht. Im Schulhof durften zwei Schüler das von Herrn Ing. Peßler und Herrn Kornberger aufgebaute 20000 € teure Tachymeter zur Messung der Gebäudehöhe und zu einer Streckenmessung benutzen. Dabei werden Horizontalwinkel und Vertikalwinkel gemessen sowie eine Strecke über Infrarot- oder Laserlaufzeit. Mit den trigonometrischen Funktionen – Thema der 9. Klasse – kann dann die Höhe berechnet werden. In der Vermessungstechnik werden 400 Gon statt 360° verwendet. Die Schüler durften anschließend den Abstand zweier Punkte, für die die Koordinaten (x1|y1 und x2|y2) vorlagen, per Maßband bestimmen und es wurde mit der trigonometrischen Berechnung über den Satz des Pythagoras verglichen. Als dritte echte Vermessung durfte ein GPS-Punkt gesucht werden. Herr Wagner ließ die Schüler die Streckenlängen immer zuerst schätzen, um zu zeigen, dass auch bei der Vermessungstechnik immer die Plausibilität der Messung überprüft werden sollte. Ganz herzlichen Dank für die spontane Bereitschaft, uns einen Einblick in die Vermessungstechnik zu geben, und für die große Mühe!