Special Olympic – eine besondere Woche in Erlangen

von Manfred Reinhart

Das P-Seminar Sport und 35 weitere freiwillige Schülerhelfer:innen aus den 8.-12. Klassen des Ohm-Gymnasiums waren vom 14.-18.07. eine ganze Woche vom Unterricht befreit und stemmten die Verkehrssicherung und Organisation des Radwettbewerbs bei SOBY 2025.

Bereits seit 2 Jahren planten die Zentrale in München und das Sportamt Erlangen die „Landesspiele für geistig und mehrfach Behinderte in Bayern“. Drei P-Seminare an drei Gymnasium waren an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt. Die Gruppe am Ohm schloss eine Kooperation mit der Otfried-Preußler-Schule, die mittlerweile sogar in eine schulartübergreifende Sport-AG Mountainbiken gemündet ist. Bis zu den Herbstferien und ab Ostern fuhren wir alle 14 Tage am Donnerstag nachmittag mit Schülern der OPS Rad. Für die Schüler, die kein geeignetes eigenes Rad hatten, wurden durch den Schulleiter Herr Görgner drei Räder über die Bezirksregierung und das Programm „Inklusion durch Kooperation“ angeschafft, zwei Räder wurden über den OHM-BIKEPOOL verliehen.

In den Wintermonaten sorgten jeweils Zweierteams des Seminars für ein attraktives Sportangebot in der OPS-Halle. Als es dann im Frühjahr wieder auf die Räder ging, war leider kein OPS-Mädchen mehr dabei und es gelang auch nicht, die Schüler der OPS zu einer aktiven Teilnahme an SOBY zu motivieren. Dafür starteten erstmals zwei Teams der OPS im regulären JTFO- Schulwettbewerb „Mountainbiken“, wir fuhren gemeinsam mit dem Bus zum Bezirksfinale nach Weißenburg.

Und 7 Schüler der OPS waren ebenfalls in der SOBY-Woche als Helfer mit von der Partie. Am Montag begann alles mit dem Aufbau der Rennstrecke hinter dem Unicum. Dann erfolgte die Zuteilung der Aufgaben: 32 Streckenposten sollten die Strecke gegen Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger mit Hund absichern, ein Team sorgte für die Verpflegung der Helfer:innen und Starter:innen, ein Team war für die Startaufstellung zuständig, ein anderes für die Aufsplittung in Finisher und weiterzufahrende Sportler:innen. Zwei Schüler:innen steckten im Maskottchen „Unity“, eine im Maskottchen „Turnerla“ des TV 1848 Erlangen.

Am Montag abend fand mit ca. 3500 Teilnehmer:innen eine stimmungsvolle Eröffnungsfeier auf der Wöhrlmühlinsel statt, mit Reden und tollem Musik- und Showprogramm, aber natürlich auch mit dem Eid eines Sportlers stellvertretend für alle sowie der Entzündung des „olympischen Feuers“.

Bei den Wettkämpfen merkte man, dass die ganze Palette an Einschränkungen vertreten war. Der schnellste Biker rauschte mit 38 km/h über die Asphaltstrecke, einige Athleten waren mit Dreirädern unterwegs und eine fast blinde Sportlerin raste im Abstand von wenigen Metern wie ein Uhrwerk hinter ihrem Guide um die Rundstrecke.

Die ca. 750 ehrenamtlichen Helfer:innen aus Schulen und Vereinen konnten sich der ansteckenden Begeisterung der aktiven Teilnehmer:innen für ihre Sportart nicht entziehen, neben dem Radsport waren noch 20 andere Sportarten im Programm (in kurzen Rennpausen konnte man mal schnell in die FIS zum Tischtennis oder Badminton, wo ebenfalls drei Schüler:innen des Ohm als Schiedsrichterinnen tätig waren). Überall wuselte es, egal ob im Schwimmbad oder einer Sporthalle, jeder Sportler hatte oft mehrere Betreuer an Bord, da der Tagesablauf doch sehr von „normalen“ Sporttreibenden abweicht. Für viele Tätigkeiten, die für uns selbstverständlich sind,) brauchen andere Unterstützung.

Fazit der Woche: Wir haben tolle Menschen kennengelernt, die leidenschaftlich gerne Sport machen, aber durch verschiedene Strukturen oder Hürden im Alltag wenig oder stark daran gehindert werden. Entweder gibt es keine Sportstätten, keinen Trainer oder kein Fahrtdienst zum Sportort. Das zu ändern, ist eine große gesellschaftliche Aufgabe, jede/r Einzelne kann etwas bewirken!

Jeder Athlet wurde bei der Siegerehrung für seine Leistung gewürdigt, gemäß dem Eid von SOBY: „Und wenn ich nicht gewinnen kann, so will ich mutig mein Bestes geben!“

Am Freitag endeten die Spiele mit der Abschlussfeier am Rathausplatz, das Feuer erlosch nach den Worten von Oberbürgermeister Florian Janik, die eingeholte olympische Fahne wurde an Vertreter von Sonthofen weitergereicht, das die Winterspiele SOBY 2027 ausrichtet.